Bei der politischen Auseinandersetzung um das Graffiti-Areal werden überwiegend kurzfristige und finanzielle Argumente in die Debatte geworfen. Dabei bleiben langfristige, städtebauliche Aspekte auf der Strecke. Viele Entscheidungen die im Stadtrat getroffen werden, prägen das Stadtbild für Jahrhunderte. So auch die Innenstadt von Altdorf, um die wir von vielen beneidet werden.
Was uns jedoch fehlt, ist eine grüne Erholungszone im Kernbereich, die Ruhe und Entspannung bietet.
Grünanlagen bieten Kommunikationsmöglichkeiten, die auch soziale und gesellschaftliche Ab-, und Ausgrenzungen überwinden können.
Ein anderes, schwerwiegendes Argument liefert der“ Deutsche Städtetag“. Er geht davon aus, dass der Klimawandel sich fast ungebremst fortsetzen wird. Er empfiehlt, mehr grüne, baumbestandene Parks in den Städten einzurichten, da sie wie Wald ausgleichende Funktionen übernehmen.
Ich persönlich gehe davon aus, dass der städtische Friedhof auf lange Sicht aufgelassen wird (in ca. 30 bis 50 Jahren). Früher waren die Friedhöfe aus verständlichen Gründen vor .den Stadtmauern. Durch das rasante Wachstum der Bebauung lagen sie plötzlich in der Mitte der Städte. Bei Auflassung des Friedhofes hätte die Stadt ungeahnte Möglichkeiten mit dem Graffiti-Areal zusammen kreative, zukunftsträchtige Stadtplanung und Entwicklung zu betreiben. Daher soll die Stadt alles tun, um Eigentümerin des Graffiti-Areals zu werden. Wenn sie dabei Zuschüsse erhalten kann, umso besser. Die große städtebauliche Bedeutung rechtfertigt aber auch den Kauf ohne staatliche Unterstützung. Ein Fehler wie beim Nichterwerb des Brauhauses Altdorf darf sich nicht wiederholen.
Eckart Paetzold
Stadtrat Bündnis 90/Die Grünen
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