Ich habe mit Gerhard Jauernig, dem langjährigen Oberbürgermeister der Stadt Günzburg, über die Sommer-Fußgängerzone in Günzburg gesprochen. Seine Einschätzung -und auch die der Cityinitiative Günzburg– ist eindeutig. In der 22.000-Einwohner-Stadt wird der Marktplatz seit vielen Jahren von April bis Oktober für Autos gesperrt. Auch in Altdorf wäre das wenigstens zwischen Altstadtfest Anfang Juli und Kirchweih Mitte August mal einen Versuch im nächsten Jahr wert! Volt Altdorf setzt sich dafür ein, mehr Infos dazu gibt es bei voltaltdorf.org.
Hier das Statement von Oberbürgermeister Gerhard Jauernig:
„Grundsätzlich möchte ich noch einmal festhalten, dass das Günzburger Stadtzentrum mit seinen Seitengässchen während des gesamten Kalenderjahres als Fußgängerzone ausgewiesen ist. In diesem Bereich befinden sich kleinere Geschäfte, einige Restaurants, Eisdielen und Cafés, im nördlichen Bereich der Altstadt aber auch wohngenutzte Gebäude und eine Schule. Auf dem Günzburger Marktplatz haben wir seit über einem Jahrzehnt das Prinzip der Sommer-/Winterregelung für den Autoverkehr eingeführt.
Dies heißt – in der vermeintlich kalten Jahreszeit von November bis März (häufiger Regen, weniger Bedarf an Aufenthaltsqualität) werden im historischen Zentrum der Stadt auf dem Marktplatz in Teilbereichen Parkmöglichkeiten aufgezeigt und die Kraftfahrzeuge können in und über den Marktplatz fahren. In der vermeintlich schönen Jahreszeit, also von April bis Ende Oktober ist der Marktplatz grundsätzlich für den Autoverkehr (auch durch Poller) gesperrt. Dann gehört Günzburgs „gute Stube“, der Marktplatz, nicht mehr den Autos sondern den Menschen! In dieser Zeit schätzt man die Aufenthaltsqualität mitten im Herzen Günzburgs. Es wird flaniert, man begegnet sich, Kinder spielen rund um den Brunnen…!
Autos schaffen keine Impulse – im Gegenteil sie verhindern die Belebung des öffentlichen Raumes. Diese Auffassung vertritt auch die Cityinitiative Günzburg und deren Mitglieder. Auf dem Marktplatz haben wir neben Einzelhandelsgeschäften und Dienstleistern auch mehrere Restaurants und Cafés. Der öffentliche Raum ist im Sommer bestuhlt und betischt – die Geschäfte nützen diesen freien Raum aber auch, um ihre Waren bei trockenem Wetter outdoor zu präsentieren. Ab Mai veranstaltet die Stadt Günzburg darüber hinaus einen Kultursommer, der an den Donnerstagabenden und am Samstagvormittag Musik und Kulturveranstaltungen in der Günzburger Fußgängerzone/dem Marktplatz anbietet und viele, viele Menschen in die Innenstadt zieht – auch potentielle Kunden für Gastronomie und Einzelhandel.
Abschließend sei festgestellt, dass die Menschen in Günzburg es jedes Jahr kaum erwarten können, dass der Marktplatz wieder ihnen gehört und nicht mehr den Autos!
Durch die Fußgängerzone im Sommer profitieren die Gastronomie, aber auch der Einzelhandel von den vielen Besucherinnen und Besuchern, die dadurch angelockt werden. Besonders Familien und ältere Menschen schätzen die Sicherheit auf dem Marktplatz. In Günzburg ist diese Sommer-Fußgängerzone nicht mehr wegzudenken!“
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