Dies ist der Entwurf für meinen Antrag im Stadtrat für die Sitzung im Januar 2023. Für Feedback und Anregungen bin ich dankbar! Die anderen Fraktionen können sich gern einbringen und den Antrag gemeinsam mit mir einreichen. Das Foto wurde am 31. Juli im Fürstenschlag-Wald aufgenommen und zeigt, dass Bäume aufgrund des Hitzestress schon so viel Laub verloren haben, wie sonst erst viel später im Jahr.
Wir Altdorfer sollten alles tun, um uns und unseren Kindern auch in Zukunft ein gutes Leben zu ermöglichen und als Vorbild für Bürgerinnen und Bürger, andere Kommunen und auch Unternehmen (die oft schon viel weiter sind als die Politik) dienen! Altdorf kann mehr! 🙂
Antrag:
Die Stadt Altdorf strebt Klimaneutralität bis spätestens zum Jahr 2035 an und leitet die nötigen Schritte unverzüglich ein:
- Entwicklung und Veröffentlichung eines integrierten Klimaschutzkonzepts mit einem Maßnahmenplan mit konkreten Zwischenzielen und Meilensteinen innerhalb der nächsten 12 Monate, um die CO2-Emissionen bis 2035 auf „Netto-Null“ zu senken
- Veröffentlichung eines jährlichen Klimaschutzberichts inklusive einer Klimabilanz nach dem BISKO-Standard und der Erfolgskontrolle der geplanten Maßnahmen.
Bis 2035 sollen die CO2-Emissionen im Stadtgebiet Altdorfs netto bei Null liegen. CO2-Emissionen, die bis dahin nicht durch Reduktion oder Maßnahmen wie z.B. Aufforstung oder andere CO2-Speichermöglichkeiten ausgeglichen werden können, müssen durch entsprechende CO2-Zertifikate ausgeglichen werden.
Begründung:
2015 haben in Paris nahezu alle Staaten der Welt vereinbart, die globale Erwärmung möglichst auf 1,5°C zu begrenzen.
Eine Klimaneutralität bis 2045 laut dem Klimaschutzgesetz ist angesichts der veränderten Ausgangssituation der aktuellen Zeit nicht mehr angemessen. Um die 1,5°C-Grenze auch nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% zu erreichen, ist die Menge der Treibhausgase, die weltweit zukünftig noch ausgestoßen werden dürfen, eng begrenzt. Gleich verteilt auf die Weltbevölkerung lässt sich das Budget pro Kopf, und damit auch für jedes Land und jede Stadt ausdrücken. Die CO2-Schuld Deutschlands der vergangenen Jahre ist dabei unberücksichtigt.
Für Deutschland bleibt nach dieser Rechnung ein Budget von 3,1 Milliarden Tonnen CO2 (Stand 2022, Quelle: Sachverständigenrat für Umweltfragen), welches bei einer gleichmäßigen (linearen) Reduktion in etwa 12 Jahren auf Null verbraucht wäre. Für ein klimaneutrales Altdorf bis 2035 und für die verbleibenden Emissionen bis Netto-Null ist ein verbindlicher Maßnahmenplan für Altdorf mit konkreten Zielen und Meilensteinen notwendig, damit Bürgerinnen und Bürger, Verwaltung und Wirtschaft Planungssicherheit erhalten.
Je später diese Maßnahmen umgesetzt werden, desto gravierender werden die Auswirkungen für Umwelt, Biodiversität und Klima und dadurch umso höher die Folgekosten für die Stadt sowie für Bürgerinnen und Bürger. Folgen des Klimawandels entstehen hauptsächlich auf der Basis des Handelns einzelner Nationen und trotzdem werden sie dort vorerst nicht so gravierend ausfallen. An anderen Orten werden Menschenleben und Lebensräume akut gefährdet und Menschen zur Flucht gezwungen. Die Politik und Wirtschaft muss jetzt entschlossen handeln, um gemeinschaftlich mit den Bürgerinnen und Bürgern die Klimaneutralität in Altdorf bis 2035 zu erreichen. Viele Kommunen in Deutschland haben sich dieses Ziel bereits gesetzt, vor kurzem auch die Stadt Nürnberg.
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