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Graffiti-Areal: Kaufen oder nicht kaufen?

Letzte Woche gab es ein Treffen der Fraktionsvorsitzenden mit der Eigentümerin des Graffiti-Areals, Dr. Nicole Inselkammer. Was genau dort besprochen wurde, ist anscheinend nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Sehr schade.

Ich persönlich bin der Meinung, dass die Stadt dieses Grundstück unbedingt kaufen sollte, wenn das möglich ist. Es ist die letzte zentrale Grünfläche mit altem Baumbestand und einer bewegten und langen Geschichte. Viele kennen es nur noch als „Graffiti“ und haben dort schöne Zeiten in der Kneipe, im Kino oder im Biergarten erlebt. Vorher war es die Rosenau (vielleicht kann mir jemand genauer sagen, was das war? Auch eine Kneipe?) und Jahrhunderte lang eine Wiese vor dem Unteren Tor und der damaligen Stadtmauer am Baudergraben.

Beim Bürgerentscheid im letzten September stimmten 78% der Altdorfer für eine Weiterverfolgung des Bebauungsplans Nr. 40, der den Erhalt dieser Fläche und die gastronomische Nutzung vorsieht. Dieser Plan (erstellt von Prof. Kress) hält laut vielen Experten aber vor Gericht nicht stand und es könnte eine relativ massive Bebauung und das Abholzen der Baume wohl rechtlich von einem privaten Eigentümer durchgesetzt werden. Aus meiner Sicht ist die einzige Möglichkeit, diesen sehr deutlichen Bürgerwillen umzusetzen, der Kauf des Grundstücks durch die Stadt Altdorf.

Was dann damit passiert, sollte in einer breiten öffentlichen Diskussion ermittelt werden. Die Stadt könnte das Grundstück selbst nutzen oder unter (strengen) Auflagen weiter verkaufen. Ein Wettbewerb verschiedener Konzepte und die Abstimmung darüber durch einen Bürgerentscheid wären ein guter Weg. Aktuell hätte die Stadt die Möglichkeit, den erforderlichen Kaufpreis zu praktisch Null Prozent Zinsen als Darlehen aufzunehmen. Der Preis, die Planungshoheit über dieses wichtige Grundstück zurück zu erhalten, wäre also sehr gering. Anscheinend scheitert es nur am Willen… schade!

Christian Lamprecht

2 Kommentare

  1. Wir sollten endlich das Graffiti – Areal kaufen, um es vor allzu massiver Bebauung zu bewahren, entsprechend dem B-Plan von Professor Kress. Frau Dr. Inselkammer wäre meiner Meinung nach gerne dazu bereit, das Grundstück zu verkaufen, doch die Stadtratsmehrheit (CSU und FW/UNA) lehnt einen Kauf weiterhin ab. Doch nur beim Kauf besitzt die Stadt die Planungshoheit und könnte dann selbst über die mögliche Nutzung des Areals entscheiden. Dabei würde eine öffentlichen Nutzung, z. B. mit einem staatlich geförderten Mehrgener-ationenhaus, mit dem evtl. Erhalt des Kinos usw., dem Votum der fast 72 % Bürger/Innen Altdorfs beim Bürgerentscheid im September 2017 entsprechen. Diese möchten auf jeden Fall die letzte idyllische Grünfläche im Herzen der Stadt erhalten, vielleicht auch als Stadtpark, denn außer dem Friedhof gibt es ja keine weitere Grünfläche in diesem Bereich. Es wäre eine vertane Chance, wie beim Brauhaus, wenn die Stadt das Grundstück nicht kaufen würde und ich bin mir absolut sicher, dass die Bürger/Innen Altdorfs gewiss noch weitere Bürger-begehren initiieren werden, wenn die Stadt sich weiterhin defensiv verhält. Und gewiss wird das Thema bis zur Kommunalwahl 2020 nicht an Brisanz verlieren, auch wenn das manche verhindern möchten.

    • H. Grempel H. Grempel 14. Mai 2018

      Der Friedhof ist k e i n e Grünfläche, auch wenn die Stadt ihn so darstellt.

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